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Praxislabor für klimafreundliche Kraftstoffe startet Arbeit am Standort Cottbus

PtX Lab Lausitz verbindet Politik, Forschung und Technik für mehr Klimaschutz im See- und Luftverkehr

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Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister Jörg Steinbach haben heute das PtX Lab Lausitz in Cottbus offiziell eröffnet. Das Praxislabor für Kraft- und Grundstoffe aus grünem Wasserstoff bietet neuen Kooperationen von Forschung und Unternehmen eine Plattform. Im Cottbus sollen vor allem klimafreundliche Treibstoffe für den See- und Luftverkehr vorangetrieben werden. Am PtX Lab Lausitz entstehen in den kommenden Monaten 60 neue Arbeitsplätze. Das Lab und eine Demonstrationsanlage werden mit Mitteln aus dem Strukturstärkungsgesetz finanziert.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Klimafreundliche Treibstoffe sind ein zentraler Baustein, um die globalen Klimaziele zu erreichen. Auf absehbare Zeit gibt es für Flugzeuge und Schiffe keine anderen klimafreundlichen Optionen. Mit dem PtX Lab Lausitz sollen der Markthochlauf von PtX-Kraftstoffen und der Klimaschutz Aufwind bekommen. Das ist nicht nur gut für die deutsche Wirtschaft und ihre internationalen Partner, sondern auch für die Menschen in der Lausitz und Brandenburg. Das PtX-Lab trägt dazu bei, die Lausitz zu einer national und international anerkannten Modellregion für klimafreundliche Technologien zu machen. Die Lausitz kann zeigen, welche wirtschaftliche Chancen der Klimaschutz bietet. Denn die traditionsreiche Energieregion bündelt das nötige Knowhow von Forschenden, Ingenieurinnen und Ingenieuren und technischen Fachkräften. Mit Unterstützung der Bundesregierung entstehen auf Dauer neue Arbeitsplätze, innovative Technologien finden in der Lausitz ein Zuhause und der Region gelingt eine aussichtsreiche Strukturentwicklung."

Brandenburgs Energieminister Jörg Steinbach: "Power-to-X-Technologien, die aus erneuerbaren Energien Wasserstoff erzeugen, sind ein Schlüssel für den Erfolg der Energiewende. Denn sie ermöglichen die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie – und das ist unerlässlich für mehr Klimaschutz. Das PtX Lab Lausitz wird in Kombination mit der geplanten Demonstrationsanlage dazu beitragen, dass Forschungsergebnisse rasch den Weg in die Praxis finden. Es ist damit auch ein wichtiger Baustein, um den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft voranzubringen." Die innovativen Power-to-X-Technologien böten große industriepolitische Chancen für Brandenburg, so Steinbach weiter. "Sie sind verbunden mit zusätzlicher regionaler Wertschöpfung und neuen Arbeitsplätzen – genau das, was wir in der Lausitz brauchen." Steinbach dankte dem Bundesumweltministerium für die Absicherung der Finanzierung des PtX Lab. "Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Strukturentwicklung der Lausitz", sagte er.

Das PtX Lab Lausitz unterstützt Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität als Wissensplattform, Impulsgeber und Ansprechpartner für Industrie, Politik und Forschung. Um die Möglichkeiten der PtX-Technologie praktisch zu demonstrieren, ist außerdem der Bau und Betrieb einer PtL-Produktionsanlage in der Region geplant. Bis zum Jahr 2023 sollen Stellen für bis zu 60 Beschäftigte in Cottbus entstehen. Perspektivisch soll diese Zahl auf das Doppelte erhöht werden. Geplant sind Fachdialoge zwischen Forschung und Wirtschaft, um die Projektentwicklung an einem Tisch voranzubringen. Innovative Vorhaben sollen mit Hilfe von führenden Technologieunternehmen den Weg aus dem Labor in die Praxis finden. Das PtX-Lab wird eng zusammenarbeiten mit den Unternehmen und den wissenschaftlichen Einrichtungen der Region. Das wird zusätzliche Impulse für die künftige wirtschaftliche Entwicklung der Region ermöglichen.

Das PtX Lab fügt sich ein in eine Vielzahl von Aktivitäten, mit denen die Bundesregierung den Strukturwandel in der Region unterstützt. Ein weiteres Beispiel dafür ist das Kompetenzzentrum für Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI). Das PtX Lab Lausitz und das KEI sind Geschäftsbereiche der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG), einer bundeseigenen Gesellschaft zur Förderung von Umwelt-, Natur- und Klimaschutz im Auftrag des Bundesumweltministeriums.

Bei PtX-Verfahren wird elektrischer Strom in Brenn- und Kraftstoffe (Power-to-Gas, Power-to-Liquid), in Rohstoffe für die Industrie (Power-to-Chem) oder in andere Energieformen (Power-to-Heat) umgewandelt. Nur wenn der benötigte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, können PtX-Produkte einen Beitrag zum Erreichen der nationalen und internationalen Klimaschutzziele leisten. Vor allem im Luft- und Seeverkehr besteht dringender Handlungsbedarf: Denn hier ist der direkte Einsatz von erneuerbar erzeugten Strom nicht oder nur sehr begrenzt möglich. PtX-Produkte und Technologien bilden in diesen Bereichen auf lange Sicht die einzige klimafreundliche Alternative zu fossilen Kraftstoffen.

Das im August 2020 in Kraft getretene "Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen" setzt die strukturpolitischen Empfehlungen der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" um. Der Bund gewährt mit dem Gesetz Finanzhilfen (bis zu 14 Milliarden Euro) für besonders bedeutsame Investitionen der Länder und ihrer Gemeinden bis zum Jahr 2038. In Ergänzung zu den Finanzhilfen setzte der Bund weitere Maßnahmen im Gesamtumfang von bis zu 26 Milliarden Euro um. Aus diesen Finanzmitteln hat das BMU in Cottbus das PtX Lab Lausitz, das Kompetenzzentrum für Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) sowie das Kompetenzzentrum für elektromagnetische Felder (KEMF) angesiedelt. Ebenfalls in der Lausitz wird das BMU ein Forschungs- und Demonstrationsfeld für innovative Wasser- und Abwassertechnik einrichten. In Leipzig entstehen überdies auf Initiative des BMU ein Monitoringzentrum für Biodiversität sowie das Umwelt- und Naturschutzdatenzentrum für Deutschland. Außerdem hat das BMU das Förderprogramm "Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa) für alle deutschen Braunkohleregionen aufgelegt.