Im Mercedes-Benz-Werk in Ludwigsfelde läuft seit 2006 der Sprinter vom Band. Das Werk rechnet mit einer steigenden Nachfrage nach Sprintern mit Elektroantrieb – und will als einer der größten industriellen Arbeitgeber in Brandenburg mit rund 2.000 Beschäftigten am Standort ab 2022 klimaneutral produzieren.
Start ins Zeitalter der Elektromobilität
Mit Wandel kennen sie sich aus in Ludwigsfelde: Im Jahr 1990 stemmte das Nutzfahrzeuge-Werk den Umstieg von veralteten DDR-Fabrikaten zu modernen Mercedes-Benz-Lastwagen. In mehr als 130 Ländern fährt der Sprinter heute, seit seiner Einführung wurden bereits 3,6 Millionen Exemplare gebaut. Jetzt steht wieder eine Zeitenwende an – der Start ins Zeitalter der Elektromobilität.
„Wir gehen davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Nachfrage nach elektrischen Transportern überwiegt“, sagte Dr. Markus Keicher, Leiter des Mercedes-Benz-Werks Ludwigsfelde. Deshalb werden die Kapazitäten zum Bau der elektrischen Modelle am Standort aufgestockt. Und weil gerade im innerstädtischen Lieferverkehr das emissionsfreie Fahren immer wichtiger wird, gibt es die nächste Version des Sprinters mit elektrischem Antrieb. Die Serienproduktion des neuen Modells auf Basis der Electric Versatility Platform startet 2023.
Nachhaltigkeit als Teil der Zukunftsstrategie
Nicht nur die Fahrzeuge selbst, auch ihre Herstellung soll ab 2022 ohne Kohlendioxid-Ausstoß auskommen. Nachhaltigkeit als Grundprinzip für das Unternehmen ist fester Bestandteil der Zukunftsstrategie. Im Werk kommt ab dem nächsten Jahr nur noch Grünstrom zum Einsatz und um zusätzlich CO2 spart LED-Licht bei der Hallenbeleuchtung riesige Mengen an Strom.
Die Corona-Krise hatte die Produktion im Frühjahr 2020 nur für kurze Zeit gestoppt, die Sprinter sind auch in Folge der Pandemie stark nachgefragt, auch weil das Grundfahrzeug für verschiedene Aufbauvarianten genutzt wird – bspw. als Kühltransporter, Pritsche oder auch als Wohnmobil. Seit Ostern arbeitet die Belegschaft daher im Drei-Schicht-Betrieb.
Land Brandenburg mit starkem Profil
Mehr Elektromobilität und hohe Nachfrage – das hat eine Bedeutung über den Standort Ludwigsfelde hinaus. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sieht das Profil des Landes durch den Strukturwandel – rund um den Elektro-Sprinter, Investitionen des Batteriebauers Microvast, die Batterie-Aktivitäten von BASF in Schwarzheide und die Tesla-Ansiedlung – „deutlich geschärft“.
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