Europäische Kommission genehmigt Dekarbonisierungsprojekt von ArcelorMittal in Bremen und Eisenhüttenstadt
Ich freue mich besonders, dass mit diesem Vorhaben industrielle Leuchttürme auch in Nord- und Ostdeutschland geschaffen werden. Dies ist ein kräftiger Schub für die wirtschaftliche Entwicklung und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in diesen Regionen. Ich danke der Europäischen Kommission dafür, dass wir auch dieses vierte große Verfahren der deutschen Stahlindustrie erfolgreich zu Ende bringen konnten. Wir werden nun umgehend den Förderbescheid vorbereiten.
Die Europäische Kommission hat heute die beihilferechtliche Genehmigung für die Förderung der Dekarbonisierung der Stahlproduktion von ArcelorMittal an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt erteilt. Dies ermöglicht es dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das Vorhaben mit rund 1,3 Milliarden Euro zu unterstützen. Das Land Bremen beteiligt sich an dieser Förderung mit rund 250 Millionen Euro. Das Projekt von ArcelorMittal soll bis 2041 CO2-Einsparungen von insgesamt über 70 Millionen Tonnen realisieren.
Das Projekt „DRIBE2“ der ArcelorMittal Bremen GmbH besteht aus mehreren Teilprojekten. Der Bau einer Direktreduktionsanlage (DRI) in Bremen wurde im Rahmen des „IPCEI Wasserstoff“ (Important Projects of Common European Interest – H2) ausgewählt. Die DRI-Anlage wird drei Elektrolichtbogenöfen (EAF) mit direktreduziertem Eisen versorgen, einen in Bremen sowie zwei weitere in Eisenhüttenstadt. Für die EAFs wurde eine Förderung im Rahmen des Förderprogramms „Dekarbonisierung der Industrie“ beantragt. Die Europäische Kommission hat DRIBE2 nun als alleinstehendes Gesamtvorhaben genehmigt. Die Erteilung der nationalen Förderbescheide wird jetzt vorbereitet.
Geplant ist eine Inbetriebnahme der neuen Anlagen im Jahr 2026. Der Wasserstoffeinsatz wird stetig zunehmen, am Ende ist der Einsatz von mehr als 135.000 Tonnen erneuerbaren Wasserstoffs im Jahr geplant. Damit sollen mehr als 3,8 Millionen Tonnen grüner Stahl produziert werden. Die CO2-Einsparungen durch DRIBE2 von bis zu 5,8 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zum Ende der Projektlaufzeit entsprechen mehr als 10 Prozent der Emissionen der gesamten Stahlindustrie in Deutschland. Die Stahlindustrie wiederum ist für ein Drittel der industriellen Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich.
Bundesminister Habeck hat ArcelorMittal am 5. Februar 2024 in Bremen besucht und an der Betriebsversammlung teilgenommen. Dort hatte er auf die Relevanz des Fördervorhabens für die rund 6.000 Beschäftigten und die Bedeutung einer zeitnahen Umsetzung des Projekts für die wirtschaftliche Zukunft der beiden Standorte verwiesen.
Es handelt sich bei DRIBE2 um das vierte große Fördervorhaben zur Dekarbonisierung eines Stahlstandortes in Deutschland im Rahmen von Projekten, die für das IPCEI Wasserstoff ausgewählt wurden. 2023 haben bereits die Salzgitter AG, thyssenkrupp Steel Europe sowie die Unternehmen der Stahl-Holding-Saar eine Förderung erhalten.
Weitere Transformationsschritte der Stahlindustrie können über die Bundesförderung Industrie und Klimaschutz (BIK) sowie die Klimaschutzverträge unterstützt werden, die in den kommenden Wochen an den Start gehen werden. Mit der BIK-Förderung sollen vor allem mittelständische Unternehmen unterstützt werden.